Das Oktoberfest in der Schweiz 2025 zählt zu den bedeutendsten Herbstfesten des Landes. Während München mit Millionen Besuchern das internationale Original bleibt, haben sich in Zürich, Basel, Genf und Bern eigene Volksfeste etabliert, die zehntausende Gäste anziehen. Zwischen Ende September und Mitte Oktober verwandeln sich dort Messehallen und Eventplätze in Bierzelte mit Blasmusik, Tracht und regionaler Gastronomie. Die Besonderheit der Schweizer Variante liegt in der Kombination: bayerisches Festbier trifft auf Feldschlösschen, Dirndl auf Schweizer Trachten, Hendl auf Rösti. Für viele ist das Schweizer Oktoberfest die bodenständige, regionale Alternative zur Münchner Wiesn. Darüber berichtet nume.ch.
Geschichte und Bedeutung des Oktoberfests in der Schweiz
Die Ursprünge des Oktoberfests liegen in München im Jahr 1810, als die Hochzeit von Kronprinz Ludwig mit einem Volksfest gefeiert wurde. Aus dieser Feier entwickelte sich das größte Volksfest der Welt, das heute über sechs Millionen Besucher pro Jahr zählt. Diese Tradition schwappte Jahrzehnte später in die Schweiz über, wo erste kleine Oktoberfeste in den 1980er-Jahren in Restaurants und Festhallen organisiert wurden. Mit wachsender Popularität entstanden ab den 2000er-Jahren gross angelegte Events, die heute ganze Messeplätze füllen.
In Zürich, Basel und Genf wurden die Oktoberfeste zu festen Institutionen. Das Zürcher Kongresshaus, die Messe Basel und das Palexpo in Genf sind jährlich Schauplätze für tausende Gäste. Anders als in München spielen internationale Touristen hier eine kleinere Rolle, im Vordergrund steht das regionale Publikum. Die Feste sind gesellschaftliche Ereignisse, die Gastronomie, Hotellerie und den öffentlichen Verkehr erheblich beleben.
Historische Fakten im Überblick
- Erste kleine Oktoberfeste in der Schweiz: Anfang der 1980er-Jahre.
- Professionalisierung und Wachstum ab 2000.
- Heute über 250.000–300.000 Besucher schweizweit pro Jahr.
- Größte Standorte: Zürich, Basel, Genf, Bern.
- Verankerung: Kombination aus bayerischem Brauchtum und Schweizer Gastfreundschaft.
Besonderheiten des Schweizer Oktoberfests
Die Schweizer Oktoberfeste unterscheiden sich klar vom Münchner Original. Sie übernehmen traditionelle Elemente, passen diese jedoch an schweizerische Kultur und Bedürfnisse an. Während in München die Dimensionen gigantisch sind und der Fokus stark auf Massentourismus liegt, setzen Schweizer Veranstalter bewusst auf überschaubare Strukturen mit familiärer Atmosphäre. Statt internationalen Touristen dominieren hier lokale Besucher, Firmen und Familien, die die Mischung aus bayerischem Brauchtum und schweizerischer Gastfreundschaft schätzen. Auch im Programm zeigt sich der Unterschied: Neben Blasmusik und Schlager treten häufig Schweizer Folkloregruppen oder regionale Bands auf, wodurch ein spürbarer lokaler Bezug entsteht. Die Schweizer Variante ist damit weniger exzessiv, aber strukturierter, vielfältiger und stärker in die Alltagskultur eingebettet.
Bier und Getränke
Während in München ausschließlich Oktoberfestbier der sechs Münchner Brauereien ausgeschenkt wird, ist die Schweiz vielfältiger. Besucher erhalten dort sowohl importiertes Festbier von Paulaner oder Hofbräu als auch lokale Marken wie Feldschlösschen, Calanda oder Quöllfrisch. Manche Veranstalter bieten zusätzlich Apfelwein oder Most an – ein Hinweis auf regionale Vorlieben.
Kulinarische Vielfalt
Auch das Essen spiegelt die kulturelle Mischung wider. Neben Klassikern wie Hendl, Schweinshaxe und Brezn finden Besucher Raclette, Rösti, Fondue oder Cervelat. Viele Gäste schätzen gerade diese Verbindung, weil sie zwei Kulturen miteinander verbindet. Familienfreundliche Gerichte und vegetarische Optionen erweitern das Angebot zusätzlich.
Atmosphäre und Publikum
Das Publikum in der Schweiz ist stärker regional geprägt. Internationale Touristen wie in München sind seltener. Die Stimmung ist festlich, aber geordneter, der Alkoholkonsum weniger exzessiv. Viele Firmen nutzen die Feste für Betriebsausflüge, weshalb die Struktur stärker geschäftlich geprägt ist.
Unterschiede zu Deutschland
- München: 6 Mio. Besucher, internationales Publikum.
- Schweiz: 250.000–300.000 Besucher, regional geprägt.
- Frankfurt: rund 400.000 Besucher, mit Apfelwein als Besonderheit.
- Schweiz: kleiner, familiärer, stärker durchmischt mit lokaler Kultur.

Starttermin und Dauer des Oktoberfests in der Schweiz 2025
Die grössten Schweizer Oktoberfeste finden zwischen Ende September und Mitte Oktober statt. Sie starten meist kurz nach der Eröffnung der Münchner Wiesn und dauern etwa zwei bis drei Wochen. Damit haben die Veranstalter genügend Zeit, um ein abwechslungsreiches Programm mit Blasmusik, Schlager, Comedy und regionalen Folkloregruppen zu bieten. Besonders beliebt sind die Wochenenden, an denen die Zelte oft schon Monate im Voraus ausgebucht sind. Während die Feste in Zürich und Basel eher urban geprägt sind, überzeugt Bern mit seiner Messe-Kombination und Genf mit einem internationalen Publikum. Für viele Schweizer ist der Besuch eines Oktoberfests mittlerweile ein fester Bestandteil des Herbstes, vergleichbar mit regionalen Chilbis oder Weinfesten.
Übersicht 2025
Stadt | Beginn | Ende | Ort | Besonderheit |
---|---|---|---|---|
Zürich | 25. Sept. 2025 | 11. Okt. 2025 | Kongresshaus | Grösstes Oktoberfest der Schweiz |
Basel | 26. Sept. 2025 | 12. Okt. 2025 | Messe Basel | Regionale Blasmusik im Programm |
Genf | 27. Sept. 2025 | 13. Okt. 2025 | Palexpo | Internationales Publikum |
Bern | 3. Okt. 2025 | 19. Okt. 2025 | BEA Expo Gelände | Kombination aus Messe und Oktoberfest |
Die Dauer von bis zu drei Wochen erlaubt ein breites Programm mit thematischen Abenden. In Zürich und Basel sind vor allem die Wochenendtermine schnell ausgebucht, während Genf mit internationalem Flair punktet.
Tickets, Reservierungen und Preise im Festzelt
Tickets für die Schweizer Oktoberfeste sind begehrt und müssen frühzeitig gebucht werden. Anders als in München, wo der Eintritt frei ist, verlangen Schweizer Veranstalter Eintrittspreise. Diese bewegen sich je nach Stadt, Datum und Bereich meist zwischen 25 und 40 CHF, wobei zusätzlich eine Mindestkonsumation von rund 20 CHF pro Person einkalkuliert werden muss. Für exklusive Plätze in VIP-Boxen oder abgetrennten Bereichen liegen die Preise deutlich höher, oft zwischen 50 und 70 CHF, dafür ist der Service persönlicher und die Atmosphäre ruhiger. Flanierkarten sind die günstigste Option, beinhalten jedoch keine Sitzplatzgarantie und eignen sich vor allem für spontane Besucher. Wer an Wochenenden teilnehmen möchte, sollte rechtzeitig reservieren, da insbesondere in Zürich und Basel die besten Plätze Monate im Voraus vergeben sind.
Ticketarten
- Sitzplätze: 25–40 CHF, inklusive Mindestkonsumation von 20 CHF.
- VIP-Boxen: 50–70 CHF, mit exklusivem Service und abgetrennten Bereichen.
- Flanierkarten: Günstigere Tickets ohne Sitzplatzgarantie.
- Familienangebote: Frühschoppen mit reduzierten Preisen, Kinder bis 12 Jahre oft gratis.
- Abendkasse: Nur geringe Mengen, vor allem an Wochentagen.
Preise für Speisen und Getränke
- Mass Bier: 12–14 CHF.
- Apfelwein/Most: 6–8 CHF.
- Hendl: ca. 25 CHF.
- Raclette: ca. 15 CHF.
- Brezn: ca. 6 CHF.
Die höheren Preise im Vergleich zu Deutschland erklären sich durch die Logistik und die Kaufkraft in der Schweiz. Gäste akzeptieren sie, da Qualität und Service sehr hoch sind.
Tipps für Besucher: Tracht, Anreise und Programm
Die richtige Vorbereitung ist entscheidend, um das Fest stressfrei zu erleben. Wer unvorbereitet kommt, riskiert lange Wartezeiten, fehlende Sitzplätze und höhere Kosten, die durch spontane Käufe entstehen. Besonders an Wochenenden sind die Festzelte schnell überfüllt, sodass ohne Reservierung oft nur der Flanierbereich bleibt. Auch die Anreise sollte im Voraus geplant werden, da Parkplätze knapp sind und Züge oder Trams zu den Stosszeiten überfüllt sein können. Hinzu kommt, dass nicht alle Stände Kartenzahlung akzeptieren, weshalb ausreichend Bargeld mitgeführt werden sollte. Wer all diese Punkte berücksichtigt, erlebt das Schweizer Oktoberfest deutlich entspannter und kann sich voll auf die festliche Atmosphäre konzentrieren.
Kleidung und Tradition
- Dirndl und Lederhosen sind auch in der Schweiz Standard.
- Viele Besucher tragen zusätzlich Schweizer Trachten, was für kulturelle Vielfalt sorgt.
- Ohne Tracht ist der Einlass möglich, aber die Stimmung wirkt weniger authentisch.
- Thematische Abende machen passende Kleidung besonders wichtig.
- Tipp: Bequeme Schuhe wählen, da man viel tanzt und steht.
Anreise und Logistik
- Mit ÖV: Tram, Bus und Zug führen direkt zu den Eventorten.
- Parkplätze sind knapp und teuer.
- Eintrittskontrollen: große Taschen verboten.
- Bargeld mitnehmen: Nicht alle Stände akzeptieren Karten.
- Frühzeitig losfahren, da Züge und Trams zu Spitzenzeiten überfüllt sind.
Verhalten im Festzelt
- Massvoll trinken: Übermässiger Konsum ist gesellschaftlich weniger akzeptiert.
- Tanzen: Erlaubt auf Bänken, aber nicht auf Tischen.
- Rücksicht: Familienfreundlichkeit steht im Vordergrund.
- Frühschoppen für Kinderbesuche nutzen.
- Abende für Party, Nachmittage für ruhigere Stimmung.
Unterschiede zwischen dem Oktoberfest in der Schweiz und in Deutschland
Die grössten Unterschiede liegen in der Grösse: München zieht jährlich über 6 Millionen Besucher an, während schweizweit insgesamt nur etwa 250.000–300.000 Gäste gezählt werden. Die Zelte in Zürich, Basel oder Genf fassen maximal 3.500 Plätze, während München Festzelte mit bis zu 8.500 Plätzen bietet. Frankfurt liegt mit rund 400.000 Besuchern dazwischen und bleibt stärker regional geprägt.
Bierkultur und Getränke
In München wird ausschliesslich das spezielle Oktoberfestbier der sechs grossen Münchner Brauereien ausgeschenkt. Frankfurt ergänzt diese Auswahl durch Apfelwein als regionale Spezialität. In der Schweiz dagegen kombinieren die Veranstalter bayerisches Festbier mit lokalen Marken wie Feldschlösschen, Calanda oder Quöllfrisch, wodurch ein eigener Charakter entsteht.
Kulinarische Unterschiede
Während in Deutschland Hendl, Schweinshaxe und Brezn dominieren, setzen Schweizer Oktoberfeste zusätzlich auf Rösti, Raclette, Fondue und Cervelat. So entsteht eine breitere kulinarische Mischung, die stärker auf Familien und regionale Esskultur eingeht.
Atmosphäre und Publikum
Die Münchner Wiesn gilt als internationales Touristenmagnet, während die Schweizer Oktoberfeste stärker regional und familiär ausgerichtet sind. Die Stimmung ist festlich, aber weniger exzessiv im Alkoholkonsum. Frankfurt wiederum orientiert sich stärker am Münchner Vorbild, bleibt aber durch seine Grösse und Apfelwein-Tradition klar eigenständig.

20 wenig bekannte Fakten zum Schweizer Oktoberfest
- Das erste grosse Oktoberfest der Schweiz fand 1981 in Zürich in einem Hotelballsaal statt – damals noch mit nur wenigen hundert Gästen.
- In Zürich werden jedes Jahr über 60.000 Liter Bier ausgeschenkt – eine kleine Zahl im Vergleich zu München, aber für Schweizer Dimensionen enorm.
- Einige Veranstalter bieten neben Bier auch lokale Weine aus der Schweiz an, um regionale Produzenten einzubeziehen.
- Das Basler Oktoberfest ist das einzige, das regelmässig auch Elsässer Blasmusikgruppen auftreten lässt.
- In Genf kommen bis zu 40 % der Besucher aus Frankreich, was das Fest stark international prägt.
- Viele Zelte verwenden Sicherheitskonzepte nach UEFA-Standards, da die Eventhallen auch für Fussballspiele genutzt werden.
- Im Zürcher Oktoberfest wird neben dem Fassanstich auch eine symbolische Alphorn-Eröffnung zelebriert – eine rein schweizerische Ergänzung.
- Einige Schweizer Oktoberfeste haben vegane Menüs eingeführt, was in München kaum denkbar wäre.
- In Bern ist das Oktoberfest eng mit der BEA Expo verknüpft – eine Messe-Fest-Kombination, die es in Deutschland nicht gibt.
- Der Pro-Kopf-Bierkonsum in der Schweiz ist auf Oktoberfesten nur etwa halb so hoch wie auf der Münchner Wiesn.
- Statt reiner „Wiesn-Musik“ wird in Schweizer Festzelten oft auch Schweizer Pop und Schlager gespielt.
- In Zürich ist der Sonntag-Frühschoppen besonders beliebt bei Familien, die mit Kindern anreisen – inklusive spezieller Kindermenüs.
- Schweizer Oktoberfeste setzen stark auf Nachhaltigkeit: Mehrwegkrüge und Recycling-Systeme sind Standard.
- Es gibt spezielle „Blaue Nächte“, bei denen Polizeichöre aus Zürich oder Basel auftreten – eine regionale Besonderheit.
- Viele Schweizer Oktoberfeste bieten Schokolade und Magenbrot als Ergänzung zu bayerischen Süßspeisen an.
- In Genf wird das Oktoberfest in drei Sprachen moderiert: Französisch, Deutsch und Englisch.
- Manche Zürcher Zelte haben eine separate Lounge für Nichtraucher, die mehr Komfort bietet.
- Das Basler Oktoberfest hat eine eigene „Kinderecke“ mit Spielen und Animation – ein Konzept, das München erst viel später eingeführt hat.
- In der Schweiz beträgt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer pro Besucher nur 3–4 Stunden, während sie in München oft den ganzen Tag umfasst.
- Schweizer Oktoberfeste ziehen auch viele Pendler aus Deutschland an, die einen „kleineren Wiesn-Ersatz“ näher an der Grenze bevorzugen.
Bleiben Sie informiert – Relevantes. Jeden Tag. Lesen Sie, worum es heute wirklich geht: Geneva Art Week 2025: Die Kunstwoche, die Genf in ein internationales Kulturzentrum verwandelt
Foto von Wiggertaler