Im Osten Russlands ist am Donnerstag ein Passagierflugzeug vom Typ Antonow An-24 abgestürzt. Die Maschine der sibirischen Fluggesellschaft Angara Airlines war auf dem Weg von Chabarowsk über Blagoweschtschensk in die abgelegene Stadt Tynda an der chinesischen Grenze. Das Flugzeug verschwand beim zweiten Landeanflug vom Radar. Das Wrack wurde in schwer zugänglichem Gelände rund 15 Kilometer südlich des Zielflughafens gefunden – darüber berichtet NUME.ch unter Berufung auf BILD.
An Bord der Maschine befanden sich laut offiziellen Angaben 43 Passagiere, darunter fünf Kinder, sowie sechs Besatzungsmitglieder. Bis zum frühen Nachmittag wurden keine Überlebenden entdeckt. Erste Bilder zeigen eine vollständig ausgebrannte Rumpfsektion inmitten der sibirischen Taiga. Die Region ist stark bewaldet, moorig und schwer mit Fahrzeugen oder Hubschraubern erreichbar.
Der Absturz ereignete sich laut russischem Zivilschutz während eines zweiten Landeanflugs. Zuvor sei ein erster Versuch abgebrochen worden. Die Besatzung habe vor dem Verschwinden keine technischen Auffälligkeiten gemeldet. Das Gebiet rund um die Unfallstelle ist kaum erschlossen – Rettungshubschrauber konnten bislang nicht landen. Die Behörden hoffen, vor Einbruch der Dunkelheit per Bodentrupps vordringen zu können.
Die Unglücksmaschine war eine fast 50 Jahre alte Antonov An-24, ein zweimotoriges Turboprop-Flugzeug aus sowjetischer Produktion. Die Serienproduktion begann Anfang der 1960er-Jahre, viele Maschinen dieses Typs sind weiterhin in Betrieb – insbesondere in abgelegenen Regionen Russlands und Zentralasiens. Trotz ihres Alters hatte die abgestürzte Maschine laut Medienangaben eine gültige Fluglizenz bis 2036.
Die russische Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren gegen Angara Airlines ein. Es bestehe der Verdacht auf Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften im zivilen Luftverkehr. Fachleute verweisen auf systemische Probleme: Ersatzteile sind seit Beginn westlicher Sanktionen schwer verfügbar, Wartungsprotokolle gelten als lückenhaft, und viele Maschinen werden weiter betrieben, obwohl sie weltweit als technisch überholt gelten.
Bereits 2019 war Angara Airlines in einen tödlichen Zwischenfall verwickelt: Damals verunglückte ebenfalls eine Antonov-Maschine beim Landeanflug in Nischneangarsk, zwei Menschen kamen ums Leben.
Ob sich an Bord der heutigen Maschine Flugschreiber befanden, ist derzeit unklar. Suchtrupps arbeiten unter Zeitdruck und schwierigen Bedingungen. Weitere Informationen werden von den Behörden für den Abend erwartet.
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