In der Nacht auf den 10. Juni verübte Russland einen der bislang schwersten Luftangriffe auf das ukrainische Staatsgebiet. Die ukrainische Luftwaffe meldete den Start von 322 Flugkörpern – darunter 315 Kamikaze-Drohnen vom Typ Shahed, zwei ballistische Raketen nordkoreanischen Typs KN-23 sowie fünf Iskander-K-Marschflugkörper. Der Angriff richtete sich in erster Linie gegen die Hauptstadt Kiew, wo sieben Stadtteile durch direkte Einschläge oder Trümmerabgänge beschädigt wurden. Weitere Ziele waren die Regionen Odessa, Tschernihiw, Dnipro und erneut Charkiw. Darüber berichtet NUME.ch unter Berufung auf Renewz.de,
Kiew als Hauptziel: Zivile Infrastruktur beschädigt
Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde der Ukraine (DSNS) wurde die Hauptstadt schwer getroffen. Besonders betroffen waren die Bezirke Darniyzkyj, Obolonskyj, Schewtschenkyj, Holossijiwskyj, Solomjanskyj, Desnjanskyj und Podilskyj. Die Berichte sprechen von:
- Bränden in Wohnhäusern, auf Parkflächen und Bahnanlagen,
- Zerstörungen in einer Kirche, einem Geschäftsgebäude und Lagerhallen,
- Schäden an dutzenden Fahrzeugen und großflächiger Infrastruktur.
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung lagen Angaben über mindestens 13 Verletzte und zwei Tote vor. Über 441 Einsatzkräfte und 102 Fahrzeuge der DSNS waren im Dauereinsatz.

Luftabwehr reagiert, Zerstörung dennoch erheblich
Die ukrainischen Verteidigungskräfte erklärten, dass 284 der 322 Luftziele erfolgreich neutralisiert werden konnten. Dazu gehörten:
- 213 abgeschossene Drohnen,
- 64 durch elektronische Störung außer Gefecht gesetzte Objekte,
- sieben zerstörte Raketen.
Trotz dieser Abwehrmaßnahmen kam es zu direkten Treffern in elf Lokalitäten sowie zu Trümmerabgängen in weiteren 16 Regionen.
Odessa: Geburtsstation und Klinik beschädigt, Todesopfer gemeldet

In Odessa wurden infolge der Angriffe eine medizinische Einrichtung, eine Geburtsstation sowie zivile Fahrzeuge beschädigt. Behörden bestätigten den Tod zweier Männer sowie neun weitere Verletzte.
Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte die Angriffe scharf und bezeichnete die Nacht als „einen der schwersten Angriffe auf Kiew seit Beginn des Krieges“. Er forderte eine entschlossene internationale Reaktion:
„Nicht Schweigen, sondern klare Handlungen müssen die Antwort der Welt sein – durch die USA, Europa und die internationale Diplomatie.“
Charkiw: Rettungseinsatz nach Angriff vom 7. Juni – fünf Vermisste
Die Stadt Charkiw steht weiterhin unter Druck. Dort waren bei einem Angriff am 7. Juni mehr als 40 Drohnen auf ein ziviles Industrieobjekt im Bezirk Kyjiwskyj abgefeuert worden. Die Explosionen führten zu einem Brand auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern, mehrere Produktionshallen stürzten ein.
Am 10. Juni wurde laut Bürgermeister Ihor Terechow eine tote Person unter Trümmern geborgen. Die Bergung dauert an. Fünf Personen gelten weiterhin als vermisst. Ein Feuerwehrmann wurde bei einem Folgeeinsturz verletzt. Zwei weitere Personen konnten lebend gerettet werden.
Systematischer Angriff auf zivile Infrastruktur in der gesamten Ukraine
Die ukrainischen Behörden sehen in den nächtlichen Angriffen eine gezielte Strategie zur Schwächung der Luftverteidigung und zur Zerstörung ziviler Einrichtungen. Raketen, Drohnen, gelenkte Bomben und Artillerie werden nahezu täglich eingesetzt.
Zielscheiben sind häufig:
- Wohngebäude
- medizinische Einrichtungen
- Energieversorgung
- Verkehrsnetze
Die Regierung in Kiew fordert erneut die schnelle Bereitstellung moderner Luftabwehrsysteme und einen internationalen Schulterschluss gegen den fortgesetzten Angriffskrieg Russlands.
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