Die dänische Premierministerin Mette Frederiksen warnte am Mittwoch im Parlament davor, dass US-Präsident Donald Trump erneut Ambitionen hegen könnte, Grönland in die Vereinigten Staaten einzugliedern. Laut Frederiksen sei die scheinbare Ruhe in dieser Angelegenheit „nur vorübergehend“ – die Gefahr einer politischen oder wirtschaftlichen Einflussnahme bestehe weiterhin, berichtet nume.ch.
Frederiksen erklärte, dass Trump zwar seit Monaten keine öffentlichen Äußerungen zu Grönland gemacht habe, sie aber nicht glaube, dass das Thema vom Tisch sei.
„Im Moment scheint es weit entfernt. Vielleicht entsteht der Eindruck, wir könnten aufatmen – aber das können wir nicht“, sagte die Premierministerin im dänischen Folketing. Sie betonte, dass rund 60.000 Einwohner Grönlands weiterhin mit Angst auf mögliche US-Aktivitäten reagieren.
„Stellen Sie sich vor, Sie leben in einer kleinen Küstengemeinde, und die mächtigste Supermacht der Welt spricht über Sie, als wäre Ihr Land etwas, das man kaufen oder besitzen kann“, so Frederiksen.
Dänemark stehe fest an der Seite Grönlands und werde es unterstützen, seinen eigenen Weg zu bestimmen – ohne Druck oder Drohungen von außen.
Hintergrund: Trumps frühere Grönland-Pläne
Bereits 2019 hatte Donald Trump für internationale Schlagzeilen gesorgt, als er vorschlug, Grönland zu kaufen. Die damalige Premierministerin Frederiksen bezeichnete die Idee als „absurd“, woraufhin Trump seinen geplanten Staatsbesuch in Dänemark absagte.
Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus im Januar 2025 argumentiert Trump, dass Grönland „strategisch notwendig“ für die nationale Sicherheit der USA sei – insbesondere wegen seiner Nähe zu Russland und der arktischen Ressourcen. Nach Einschätzung von Beobachtern könnte Washington versuchen, über wirtschaftliche Projekte oder militärische Kooperationen erneut Einfluss auf die Insel zu nehmen.
Die dänische Regierung reagiert darauf mit erhöhter Wachsamkeit. In Kopenhagen befürchtet man, dass geopolitische Spannungen in der Arktis erneut zunehmen könnten, wenn die USA das Thema aktiv aufgreifen.
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