Der russische Präsident Wladimir Putin und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben erstmals seit dem Jahr 2022 wieder miteinander gesprochen. Das bestätigte der Kreml in einer offiziellen Mitteilung – darüber berichtet NUME.ch unter Berufung auf die Pressestelle des Kreml.
Laut der russischen Darstellung ging es in dem über zweistündigen Telefongespräch unter anderem um den Krieg in der Ukraine und die Lage im Nahen Osten.
Putin bezeichnete den Krieg in der Ukraine als „direkte Folge der westlichen Politik“, die laut ihm „die Sicherheitsinteressen Russlands ignoriert und in der Ukraine einen antirussischen Brückenkopf geschaffen habe“. Zudem warf er dem Westen vor, den Krieg zu verlängern, indem er Kiew weiterhin mit Waffen beliefere.
Putin wiederholte seine bekannten Bedingungen für mögliche Verhandlungen: Diese müssten „umfassend und langfristig“ sein, die „neuen territorialen Realitäten“ berücksichtigen und die „wahren Ursachen der Ukraine-Krise“ beseitigen.
Nach Angaben des Élysée-Palasts in Paris dauerte das Telefonat über zwei Stunden. Macron habe dabei Frankreichs „unerschütterliche Unterstützung für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine“ betont und einen sofortigen Waffenstillstand sowie neue Verhandlungen gefordert. Beide Seiten hätten vereinbart, das Gespräch fortzusetzen.
Darüber hinaus sprachen Putin und Macron über die angespannte Lage im Nahen Osten – insbesondere über die Konfrontation zwischen Israel und Iran sowie über US-Angriffe auf iranische Atomanlagen.
Das letzte Telefonat zwischen den beiden Staatschefs fand am 11. September 2022 statt.
Nach Informationen von REnewz.de telefonierte Präsident Macron nach dem Gespräch mit Putin noch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Laut einem informierten Kontakt zeigte Putin weiterhin keine Bereitschaft, den Krieg zu beenden – die Position des Kremls sei unverändert geblieben.
Was Macron zuvor über Gespräche mit Putin sagte
Bereits 2022 hatte Macron Putin zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgerufen und der Ukraine Luftabwehrsysteme zugesichert. Damals warf er Russland vor, Europa in einen Krieg hineinzuziehen und forderte die Achtung der ukrainischen Grenzen.
Im Dezember 2022 sprach Macron sich für die Offenhaltung eines diplomatischen Kanals mit Russland aus, in der Hoffnung, dass beide Seiten – Russland und die Ukraine – zu einem späteren Zeitpunkt Verhandlungen wieder aufnehmen würden.
Im Februar 2025 erklärte Macron bei einer Pressekonferenz in Washington, dass er den direkten Kontakt zu Putin nach den Ereignissen von Butscha und den Kriegsverbrechen Russlands eingestellt habe.
„Aber jetzt gibt es eine neue US-Administration – und damit einen neuen Kontext. Das ist ein triftiger Grund, um die Gespräche mit Putin wieder aufzunehmen“, so Macron.
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